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„Anpfiff“ Roland Eitel und der Medienwandel in der Welt des Sports

Clubabend | 12. Juni 2018 | 19:00 Uhr | 1893 Das Clubrestaurant, Mercedesstr. 109, 70372 Stuttgart

„Anpfiff“ Roland Eitel und der Medienwandel in der Welt des Sports

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18:30 Uhr Get-together | 19:00 Uhr Beginn

Anpfiff lautete das Motto nicht nur am 17.06.2018 für unsere deutsche Nationalelf, sondern auch für den Marketing Club beim Vortrag Roland Eitels.

Dabei gab es für die Marketer im Vorfeld nicht nur spannende Einblicke in das Leben innerhalb der Nationalmannschaft, in die Arbeit der Trainer und Spieler – sondern vor allem auch in die Veränderungen im Medien-Bereich.

Nach einem kurzen Fußballquiz mit altbekannten Anekdoten gab Herr Eitel eine kurze Einführung über das tägliche Business eines PR-Beraters. Roland Eitel kennt die Branche. Er war Sportredakteur bei der „Stuttgarter Zeitung“ und Pressesprecher beim VfB Stuttgart, während Joachim Löw dort Trainer war. Seit 1995 berät Herr Eitel nun Deutschlands ranghöchsten Fußball-Coach. Aber Roland Eitel ist nicht beim DFB angestellt. So erfahren wir, dass auch Joachim Löw mal „Nein“ sagen kann – und zwar zum Mercedes-Stern auf dem Hemd.

Roland Eitel ist Medienberater, das Image seiner Klienten liegt ihm deshalb berufsbedingt am Herzen. Sein Job ist es, die Innen- wie die Außensicht miteinander zu verknüpfen. Gerade bei Klienten wie der Nationalmannschaft muss deshalb die allgemeine Stimmung gut eingeschätzt werden. Dafür braucht man nicht unbedingt einen PR-Berater, aber mit der gewonnenen Zeit kann ein Trainer sich um Dinge kümmern, die er besser kann, etwa ein Team zum Titel zu führen.

So gelingt die Überleitung zum Change Management der Nationalelf. Der Startschuss für diesen Wandel trat laut Herrn Eitel 2004 ein und wurde 2014 belohnt. In dieser Zeit wandelte sich das Bild der Nationalmannschaft „von den Deppen Europas zu Weltmeistern“, und das in genau dem Zeitraum, in dem Jürgen Klinsmann die brachliegende Nationalmannschaft übernahm und sein Nachfolger Joachim Löw schließlich den WM-Triumph feierte. Diesen Wandel hat man durch eine geänderte Spielweise und neue Maßnahmen der Analyse geschafft. Es wurde nicht nur das Trainingshotel gewechselt, sondern sogar mit einem Workshop für die Spieler 2004 gestartet. Dabei war wichtig zu identifizieren wofür der deutsche Fußball stehen soll, und das musste auch kommuniziert werden.

Auch gab Herr Eitel ein paar Anekdoten aus dem Leben der Nationalmannschaft preis. Ab 14 Uhr dürfen am Spieltag keine Anrufe mehr angenommen werden, um alle Nebenschauplätze einzudämmen und vollen Fokus auf das Spiel zu haben.

Der Trainer hat heute mehr denn je eine Schlüsselfunktion – ihm obliegt es, die anderen Mannschaften richtig einzuschätzen. Die Spieler müssen ihm so zu 100 Prozent vertrauen. Aber dieses Verhältnis wird ebenfalls durch einen partnerschaftlichen Umgang aufgebaut. So werden Szenen aus dem laufenden Spiel schon für die Pause zusammengeschnitten, um den Spielern direkt zeigen zu können, was passiert ist. Deshalb sind Auswertungen sehr wichtig – denn es kommt nicht nur darauf an, wie weit man rennt, sondern auch auf die Schnelligkeit.

Auch das Leben der Spieler hat sich mit der Digitalisierung verändert. Das Briefi ng, welches Trikot heute getragen wird, geschieht über WhatsApp oder den Hotelfernseher. Soziale Medien nehmen einen wichtigen Platz im Alltag der Spieler ein.

Aber nicht nur das Training wird davon beeinflusst, sondern auch das private Leben der Spieler. Dank sozialer Medien bleibt kein Detail der Spieler unbekannt. PR-Berater sind deshalb auch wichtig für junge Spieler, die den Umgang mit Medien erst noch lernen müssen oder diese für die Karriereförderung nutzen wollen. Denn die Nationalmannschaftsspieler sind ein Querschnitt der Gesellschaft und bieten somit großartige Werbemöglichkeiten.

Für die kommende Weltmeisterschaft machte Herr Eitel noch mal allen Anwesenden Mut für die Zukunft des DFB, auch wenn es schwierig werde, den Titel zu verteidigen.

Und einen praktischen Tipp, um graue Haare während eines Fußballspiels zu vermeiden, bekamen wir außerdem auch noch. Anstatt sich zu sehr über ein Fußballspiel aufzuregen, solle man das Spiel mit dem eigenen Job vergleichen – dann stelle sich die Motivationsfrage der Spieler nicht mehr. Wir dankten Herr Eitel sehr für diese intimen Einblicke in die Welt des Fußballs und zählen nun gemeinsam die Stunden bis zum Anpfiff.

Referent:
Roland Eitel, RE SportConsulting GmbH

Moderator: Steffen K. Schullik-Feddersen, Projektbüro für Kommunikation